Kurz vor der Ankunft unseres Bundespräsidenten Joachim Gauck in Chile, nimmt chilenischer Energieminister große Photovoltaikanlage von Grammer Solar in Betrieb
Am Freitag 1. Juli wurde in der deutschen Schule Puerto Montt die bisher größte Photovoltaikanlage im Süden Chiles feierlich eingeweiht. Sie wird über 50% des Strombedarfs der Schule auf dem eigenen Dach produzieren.
Das Schulorchester spielte auf und neben dem chilenischen Energieminister Maximo Pacheco waren mehrere politische Würdenträger zugegen. Mit den Worten: "Dies ist ein wichtiger Schritt für die dezentrale Stromerzeugung in der Region und obendrein ein Zeichen für eine nachhaltige Erziehung" weihte der Minister die sehenswerte Solaranlage ein. 212 Solarmodule des deutschen Herstellers Solarnova, gruppiert auf drei Dächern der Schule, erzeugen eine Gesamtleistung von 55 kWp elektrischen Strom. Genug, um über die Hälfte des Bedarfs der Schule abzudecken- ohne Rauch, ohne Brennstoff, ohne Umweltverschmutzung, nur mit der Kraft der Sonne.
Timo Jurado, der verantwortliche Ingenieur von Grammer Solar, dem ausführenden Solarunternehmen, meint zum Standort im Süden Chiles schmunzelnd: "Ja, bei Puerto Montt denken die Leute immer an Regen, aber Tatsache ist, dass die Einstrahlungswerte von Puerto Montt mit den besten Standorten in Deutschland vergleichbar sind. Und dort kommt keiner auf die Idee zu sagen, dass es immer nur regnet." In Deutschland sind 2015 mehr als 40.000 MW Photovoltaik am Netz, das ist mehr als das doppelte der gesamten chilenischen Stromerzeugung. Das Oberpfälzer Solarunternehmen Grammer- Solar hat seit 2014 eine Filiale in Santiago de Chile.
Mit über 6000 realisierten Anlagen in 30 Ländern ist Grammer eine international renommierte Adresse in der Solarbranche. Siegfried Schröpf, der Geschäftsführer von Grammer-Solar, erklärt:" Bei uns in Amberg produziert 1 kW Photovoltaik so um die 950 kWh Strom im Jahr, in Puerto Montt sind es 1100 kWh, in Santiago 1600 kWh und weiter im Norden Chiles erntet man bis über 2000 Kilowattstunden pro installiertem Kilowatt Photovoltaik. Das sind spektakuläre Voraussetzungen für eine flächendeckende und rentable Nutzung der Solarenergie in Chile. Wir glauben daran, dass in wenigen Jahren in Chile die Solarenergie genauso selbstverständlich sein wird wie in Deutschland."
Vorrausetzung und Grundlage dafür ist das im Oktober 2014 in Chile in Kraft getretene "ley netbilling": Dieses Gesetz gibt jedem Bürger das Recht, auf dem Dach seines Hauses oder Unternehmens eine Photovoltaikanlage zu installieren, den produzierten Strom zu nutzen und die Überschüsse ins Netz einzuspeisen. Die ins Netz eingespeiste Energie wird von Energieversorger gegengerechnet bzw. bezahlt. Der bisherige Stromkonsument wird so zum Stromproduzent und hat die Möglichkeit, seine Stromrechnung auf Null zu stellen oder sogar ein Einkommen zu erzielen.
Ganz besonders freut den Direktor der Schule, Franz Sieber, dass Schüler, Lehrer und Besucher auf einem großen Display in der Eingangshalle die Erträge der Solaranlage verfolgen können. "Das ist angewandter Umweltschutz und praktizierte Nachhaltigkeit, pädagogisch wertvoll nicht nur für die Schüler".
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